Armee - und Feldtelefone

Die im Felde eingesetzten Apparate lassen sich ganz grob in zwei Kategorien einteilen, das Feldtelefon im Leder- oder Segeltuchfutteral und das Armeetelefon im Holzgehäuse. Die Telefone sind bezeichnet mit der Funktion, dem Modelljahrgang und der laufenden Nummer.  Ab 1925 wurde der Modelljahrgang und ab 1932 die komplette Funktion angegeben. Ein F9J bedeutet Feldtelefon Nummer 9 der Infanterie, ein B Mod. 1925 No. 2022 ist ein Beobachtertelefon Modell 1925 mit Nr. 2022, die Bezeichnung Feldtelefon 1941 No. 1291 ist dann schon selbsterklärend.

Alle diese Telefone arbeiten nach dem Lokalbatterieprinzip, das heisst jeder Apparat besitzt eine eingebaute lokale Stromversorgung. Ursprünglich waren das viereckige Kohle - Zink - Batterien mit einer Spannung von 1.5 Volt. Diese früher aus Deutschland stammenden Zellen (Feldelement Grösse IV von Siemens & Halske) werden trocken gelagert und bei Bedarf mit destilliertem Wasser angesetzt. Ab 1922 fertigte die Firma Leclanché in Yverdon diese Zellen in der Schweiz, daher auch die Bezeichnung "Leclanché - Zellen". Die aus den USA stammenden EE8-B benötigen zwei Monozellen UM-1, dieser kleine handelsübliche Zellentyp wird auch im Feldtelefon Modell 50 und im verwandten Armeetelefon Modell 1953 eingesetzt. Ein weiteres Merkmal der Lokalbatterietelefone ist der Kurbelinduktor zur Rufstromerzeugung. Damit wird die Rufspannung von etwa 70 Volt Wechselstrom erzeugt, welche die Glocke oder den Signalgeber am anderen Ende der Leitung erklingen lässt.

In der Schweiz wurden ab 1909 bis 1947 Geräte importiert oder produziert, welche neben dem Kurbelinduktor einen Rufsummer eingebaut hatten. Dieser Summer produziert mit einem Unterbrecher (Wagner'scher Hammer) einen kräftigen Summton, meist in der Tonhöhe um 450 Hertz einstellbar. Drei verschiedene Modelle wurde bis 1946 eingebaut, erst der Siemenssummer mit separatem Sprechübertrager, später der Albissummer und von Hasler und Autophon der Englische Summer. Der Albissummer und der Englische Summer haben den Telefonübertrager im Summer integriert, so dass die Apparateverdrahtung vereinfacht werden konnte. Frühen Geräten wurde eine Signalpfeife (auch Ruftrompete genannt) beigelegt, damit konnte auch die Gegenstation über das Mikrofon oder den Hörer (!) aufgerufen werden.